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Hypothermie - Unterkühlung Die Körpertemperatur (= Kerntemperatur) ist beim Menschen eine geregelte Größe. Sie wird langfristig dadurch konstant gehalten, daß Wärmeproduktion und Wärmeabgabe über Temperaturrezeptoren (= Temperaturfühler) geregelt werden. Derartige Rezeptoren befinden sich über den gesamten Körper verteilt, gehäuft aber in der Haut. Dabei lassen sich Kälte- und Wärmerezeptoren unterscheiden. Auf der Haut des Menschen befinden sich so z.B. ca. 0,4 Wärmerezeptoren und bis zu 5 Kälterezeptoren pro cm2 Hautfläche. Die mittlere Körpertemperatur des Menschen beträgt rund 37° C, unterliegt aber periodischen Tagesschwankungen. Mit Ausnahme der Tropen und Subtropen ist die Wassertemperatur bereits in einigen Metern Wassertiefe um einiges geringer als an der Oberfläche. So sind in 20-30 m selbst im Sommer in vielen Gewässern Temperaturen von 5° C bis 10° C zu erwarten. Ein ungeschützter Taucher würde daher sehr schnell unterkühlen. Wichtig dabei ist zu wissen, daß bei Unterkühlung erstens die Sättigung des Gewebes mit Stickstoff vergrößert und zweitens wegen der geringeren Durchblutung die Stickstoffabgabe verzögert ist. Auf diese Weise ist trotz Einhalten der Dekompressionszeiten ein erhöhtes Risiko für die Caissonkrankheit gegeben. Symptome, Diagnose Vergleichbar denen bei Erschöpfungszuständen verbunden mit starkem Kältegefühl bis hin zu extrem starken Kältezittern. Bei starker Unterkühlung kommt es zur Bewußtlosigkeit. Frieren Kältezittern Müdigkeit Schwäche mangelnde Konzentration Apathie Schläfrigkeit Verwirrtheit unter 32° C Kerntemperatur Koma unter 28° C Kerntemperatur Herzflimmern mit anschließendem Tod Therapie Ist die Person bei Bewußtsein, ist sie warm zu halten, außerdem sind warme Getränke zu geben. Weiterhin sollte der Betroffene Bettruhe einhalten. Bei Bewußtlosigkeit ist die Person in Decken u.ä. einzuhüllen und am besten mit Hilfe einer (vertrauten) Person zu erwärmen (Körperwärme). Sofortige ärztliche Behandlung, z.B. mit Hilfe des Notarztwagens oder evtl. eines Hubschraubers, ist anzuraten. Prophylaxe Ausreichenden und geeigneten Wärmeschutz mit Hilfe geeigneter Tauchanzüge. Beim Auftreten von Kältegefühlen den Tauchgang abbrechen oder in höhere und wärmere Wasserschichten auftauchen. Auf keinen Fall "durchhalten" wollen - aus welchen Gründen auch immer. Vor dem Tauchgang ausreichenden Schlaf, keinen Alkohol und keine Medikamente und auch keine Aufputschmittel zu sich nehmen. Vor dem Tauchen frühzeitig Erkundigungen über das Gewässer und die dort herrschenden Temperaturen und Strömungsverhältnisse einholen.